Im Zeitraum von Jänner bis Oktober 2021 hat es 32 COVID-Kinder-Intensivfälle (unter 15 Jahren) gegeben, davon waren 19 Säuglinge (LINK). Dabei handelt es sich in der Regel um Neugeborene von COVID-erkrankten Schwangeren. Obwohl COVID in der Schwangerschaft das Frühgeburten-Risiko erhöht und es seit Sommer 2021 genug COVID-Impfstoff gibt, wird der verlängerte Mutterschutz (6 statt 2 Monate) für ungeimpfte Schwangere bis Juni 2022 verlängert. Dass die Regelung einen negativen Impfanreiz setzt, ein größeres Risiko für die Neugeborenen darstellt und geimpfte Schwangere benachteiligt, scheint eine untergeordnete Rolle für die Verlängerung der Regelung gespielt zu haben.
Was die Kindergartenkinder und Schüler betrifft, bewahrheiten sich die Horrorprognosen aus dem Vorjahr offenbar nicht. So hat die Stadt Wien im August 2021 sehr medienwirksam verbreiten lassen, dass man mit 25 Kinderintensivfällen gleichzeitig rechnet (LINK), was teilweise für Verwunderung sorgte. Im Gesamtmonat September lagen 6 Kinder (davon 5 Säuglinge) in Wien wegen COVID auf der Intensiv und im Oktober insgesamt 2 Kinder (davon 2 Säuglinge).
Künftig sollte man bei den COVID-Kinder-Intensivfällen zwischen Neugeborenen und Kindergartenkindern/Schülern unterscheiden, da für Letztere die COVID-Intensivhospitalisierungsquoten signifikant geringer ist und die psychologischen Folgen von harten Maßnahmen in den Schulen nicht unterschätzt werden sollten (LINK). Zudem sollte man von der Politik der Horrorprognosen abgehen und stattdessen einfach die Menschen vom Impfen überzeugen, in diesem Fall die ungeimpfte Schwangeren – das NIG empfiehlt die Impfung für Schwangere immerhin schon seit dem Frühjahr 2021.