COVID-Prognosen des Gesundheitsministeriums

COVID-Prognosen des Gesundheitsministeriums

Das sogenannte “Prognosekonsortium” erstellt für das Gesundheitsministerium (BMSGPK) regelmäßig COVID-Prognosen (7-Tageinzidenz, COVID-Hospitalisierung). Diese Prognosen sind unter anderem Entscheidungsgrundlage für die Maßnahmen in der Pandemie und werden  dem parlamentarischen Hauptausschuss bei Verlängerungen von COVID-Maßnahmen vorgelegt. Der Prognosezeitraum für die 7-Tageinzidenz ist auf acht Tage begrenzt, womit Prognoseabweichungen von der tatsächlichen Entwicklung nicht durch gesetzte Maßnahmen im Prognosezeitraum erklärt werden können. Maßnahmen spiegeln sich nämlich frühestens mit zehn Tagen Verzögerung in der Infektionsentwicklung wider.

Vergleich: Tatsächliche Entwicklung mit Prognosekonsortium-Prognosen

In zwölf vorliegenden Prognosen hat das Prognosekonsortium die Entwicklung des Infektionsgeschehens zweimal fast genau prognostiziert, einmal unterschätzt und neunmal überschätzt. In den meisten Fällen hat das Prognosekonsortium somit das Infektionsgeschehen überschätzt. Zudem hat das Konsortium die Trendumkehr im Infektionsgeschehen Ende März nicht erkannt.

Vergleich: Excel-Trendanalysen mit Prognosen des Prognosekonsortiums

Interessant dabei ist, dass simple Excel-Trendanalyseprognosen (Trendfortschreibung der vergangenen Woche für die nächsten acht Tage) in der Mehrheit der Fälle weniger von der tatsächlichen Infektionsentwicklung abwichen als die Prognosen des Prognosekonsortiums. In drei Prognosezeiträumen lagen die komplexen Prognosen und die Trendanalysen ähnlich nah beim (bzw. weit weg vom) tatsächlichen Wert. Bei zwei Prognosen schnitten die komplexen Analysen besser ab und in sieben Fällen lagen die Trendanalysen schlussendlich näher beim tatsächlichen 7-Tageinzidenzwert. Lässt man die Vergleichskategorie “ähnlich nah” weg, schnitten die simplen Excel-Trendanalyse-Prognosen in neun von zwölf Fällen besser ab als die komplexen Prognosen des Prognosekonsortiums.

Besonders interessant ist außerdem, dass das Prognosekonsortium nicht nur die Trendumkehr beim Infektionsgeschehen Ende März nicht vorzeitig erkannte, sondern dass auch die simple Excel-Trendprognose für Ende März bzw. Anfang April deutlich besser abschnitt als die Prognose des Prognosekonsortiums.

Allgemein zugängliche Prognosen

Prognosen

Detail-Prognosen des BMSGPK

Prognose 02.02.2021

Prognose 12.02.2021

Prognose 23.02.2021

Prognose 04.03.2021

Prognose 18.03.2021

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